Da es derzeit noch keine Medikamente zur Behandlung einer Weizenallergie gibt, muss Weizen mehr oder weniger strikt aus der Ernährung verbannt werden. Eine weizenfreie und je nach Erscheinungsform teilweise glutenfreie Ernährung ist aktuell die einzige Therapieoption.
Eine Medikation gegen Weizenallergie oder Weizenglutenallergie gibt es derzeit nicht. Als Therapie bleibt lediglich die Elimination von Weizen aus dem Speiseplan. Das ist nicht ganz einfach, denn Weizen ist nicht nur in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel, es ist auch aufgrund seiner lebensmitteltechnologischen Eigenschaften oft in verarbeiteten Produkten enthalten. Das bedeutet je nach Ausmaß der Allergie der Verzicht auf Weizenkörner, -mehl, -stärke, -flocken, -keime, -keimöl, -grieß und -graupen. Oft findet sich Weizen aber auch auf der Zutatenliste von Wurstwaren, Gewürzen, panierten Fertigprodukten, Fertiggerichten, Soßen, Suppen, Nudeln, Knödeln oder Süßigkeiten wie Bonbons oder Kaugummi. Selbst Medikamente enthalten gelegentlich Weizenbestandteile. Experten raten zudem, Weizen-Urformen wie Dinkel, Grünkern (unreif geernteter und gedarrter Dinkel), Einkorn, Zweikorn (Emmer) und Kamut zu meiden. Wie strikt die weizenfreie Ernährung eingehalten werden muss, hängt vom Allergen und dem Reaktionsmechanismus ab – also ob es sich um Sofort- oder Spätreaktionen handelt oder die WDEIA (wheat-dependent exercise induced anaphylaxis). Manchmal werden auch Produkte mit Weizenspuren vertragen oder Weizenprodukte, die vorher ausreichend erhitzt wurden.
Diätetische Empfehlungen der Weizenallergie hängen vom Typ und Ausmaß ab
Weizenallergie im Kindesalter
Schon wenige Milligramm Weizenprotein können schwere allergische Reaktionen auslösen. Bei Säuglingen und Kleinkindern mit weizeninduzierter Anaphylaxie ist eine strenge Weizenkarenz erforderlich. Hier sind vor allem hitzestabile Allergene die Ursache, die auch in Form von Spuren ein großes Allergenpotential aufweisen.
Erwachsene mit Sofortreaktionen
Hier wird meist eine gewisse Dosis an Weizenprotein vertragen (mehr als ein Gramm). Verpackte Lebensmittel mit dem Hinweis auf Spuren von Weizen sind in diesem Fall normalerweise keine Gefahr. Bei zellvermittelten Reaktionen liegt die niedrigste Dosis beim Provokationstest sogar bei 10 Gramm oder darüber. Empfohlen ist, dass die individuell verträgliche Menge immer ausgetestet wird.
Gräser- und Getreidepollenallergiker
Sie tolerieren meistens Brot- und Backwaren ganz gut. Sie reagieren eher auf nicht ausreichend erhitzte Weizenprodukte wie Frischkornmüsli oder rohen Teig. In einigen Fällen ergeben sich hier falsch positive Allergietests und die klinische Relevanz ist wahrscheinlich sehr gering.
Kreuzreaktionen zu anderen Getreidesorten
Das ist eher selten der Fall, d. h. Produkte aus reinem Roggen, Gerste und Hafer werden meist gut vertragen. Ausnahme bilden Personen, die auf Omega-5-Gliadin sensibilisiert sind: Hier gibt es oft eine Kreuzreaktion zwischen den IgE-Antikörpern gegen Omega-Gliadin und denen der Secaline im Roggen sowie des Hordeins in der Gerste.
Weizen richtig ersetzen – aber wie?
Gruppe | Geeigneter Ersatz bei Weizenverzicht |
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Getreide | Hafer, Gerste, Roggen, Sorgum (Hirse), Reis, Mais als Mehl oder Stärke |
Pseudogetreide | Quinoa, Amaranth (Buchweizen*) |
Stärkereiche Knollen | Tapioka, Kartoffelstärke |
Hülsenfrüchte | Sojamehl (vollfett), Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl |
Sonstige | Zichorie, Kastanienmehl |
Quellen
- S2k-Leitlinien Zöliakie 04/2014
- Allergie konkret 1/2015