Bei der Zöliakie gibt es nach wie vor eine sehr hohe Dunkelziffer an nicht-diagnostizierten Betroffenen. Unspezifische Symptome und die Überlappung mit anderen Krankheitsbildern sind wesentliche Gründe, warum die Erkrankung trotz eines hohen Leidensdrucks häufig unerkannt bleibt. Eine frühzeitige Diagnose bereits in der Hausarztpraxis ist allerdings entscheidend um die Beschwerden einzudämmen und Folgeschäden zu vermeiden.
Die neue Podcastreihe von Dr. Schär zur Zöliakie beleuchtet mit ausgewiesenen Experten die wesentlichen Aspekte dieser komplexen Erkrankung auf dem Weg von der korrekten Diagnose bis hin zur erfolgreichen Therapie.
So klappt die Zöliakie-Diagnose
Die erste Folge der dreiteiligen Podcastreihe behandelt die spezifischen Herausforderungen, die eine korrekte Zöliakie-Diagnose mit sich bringt. Detailliert beschrieben werden die unspezifischen intestinalen und extraintestinalen Symptome, die auch bei anderen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten können. Eine verlässliche Diagnose erfolgt durch einen Antikörpertest gegen die Gewebe-Transglutaminase Typ2, bei einer positiven Serologie erfolgt eine endoskopisch-histologische Diagnostik. Wenn sich die Zöliakie-Diagnose bestätigt, ist eine strikt glutenfreie Ernährung die einzige Therapieoption. Gastroenterologe Prof. Martin Storr vom Facharztzentrum Starnberger See erläutert die wesentlichen Schritte zur erfolgreichen Diagnostik anhand praktischer Beispiele und gibt hilfreiche Tipps für die Praxis.
Darm-Erkrankungen durch Getreide – eine diagnostische Herausforderung
Ob Zöliakie, Reizdarmsyndrom, Weizenallergie oder Gluten-/Weizensensitivität – die Beschwerdebilder dieser getreideassoziierten Erkrankungen ähneln sich sehr. Daher stellt die Diagnose in der täglichen Praxis eine große Herausforderung dar. Wie wichtig es ist, die Krankheitsbilder differenziert zu behandeln und wie Haus- und Facharzt an diesem Punkt am besten zusammenwirken, erläutert Prof. Storr in der zweiten Folge der Podcastreihe.
Zöliakie und Co. – Ernährungsberatung als Schlüssel zum Erfolg
Eine strikt glutenfreie Ernährung ist die einzige Therapieoption bei Zöliakie. Allerdings schwankt die Adhärenz beim Einhalten einer glutenfreien Diät bei Zöliakie stark. Das liegt unter anderem daran, dass vielen Patienten nicht klar ist, was wie gekennzeichnet wird und wo Kontaminationsrisiken bestehen. Außerdem herrschen oft Unklarheiten über die vorliegende Erkrankung. Eine hohe Adhärenz ist aber entscheidend für die Besserung von Symptomen sowie die Vermeidung von Folgeschäden. Hier setzt die qualifizierte Ernährungsberatung an: Primäres Ziel ist es, dem Patienten Sicherheit zu vermitteln, etwa mit Übungen zum Lesen von Zutatenlisten. Annette Englert, staatlich anerkannte Diätassistentin mit Spezialisierung auf die gastroenterologische und allergologische Ernährungstherapie, gibt in der dritten Folge der Podcastreihe Einblicke in die ernährungstherapeutische Praxis.