Die digitale Transformation von Unternehmen, vor allem in Bezug auf die Mitarbeiter, ist ein Thema, dass derzeit viel besprochen wird. So kamen im Dr. Schär Headquarters Führungskräfte zusammen, um sich mit genau diesem Thema zu befassen.
Frank Kohl-Boas referierte über die „Herausforderungen der VUCA-Welt“. Kohl-Boas ist seit 1. August Leiter Personal und Recht der Zeit-Verlagsgruppe, zuvor war er viele Jahre bei Google Europa, wo er leitende HR-Funktionen innehatte.
Das Akronym VUCA steht für die englischen Begriffe „Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity” und fasst die Herausforderungen zusammen, denen sich Unternehmen in einer zunehmend digitalisierten Welt stellen müssen: also Volatilität/Beweglichkeit/Veränderungsanfälligkeit, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit.
Um in der von rascher Veränderung und geringer Planbarkeit geprägten VUCA-Welt erfolgreich bestehen zu können, müssen sich Unternehmen ständig weiterentwickeln und immer wieder hinterfragen, ob das, was sie machen, so wie sie es machen, in Ordnung ist. „Das gilt besonders auch, wenn es gut läuft. Obwohl es schwierig ist, Dinge zu ändern, die gut laufen“, so Kohl-Boas. Er unterstrich zudem, dass man sich nicht davon abhalten lassen solle, Dinge in einer anderen Art und Weise anzugehen, nur weil man dafür belächelt werde. „Vielleicht stellt sich ja heraus, dass Sie das Richtige tun“, sagte Kohl-Boas und ergänzte: „Und vielleicht stellt sich das, bei dem Ihnen jeder zustimmt, als das Falsche heraus.“
Für Erfolg in der VUCA-Welt brauchen Unternehmen intrinsisch motivierte Mitarbeiter. Doch wie können diese Mitarbeiter gewonnen werden, zumal wenn Fachkräfte fehlen? Für Kohl-Boas ist die Antwort: beim Führen einen neuen Stil entwickeln, auch wenn der alte noch zehn oder 15 Jahre funktionieren würde. Als Führungskraft gelte es Roadblocks zu beseitigen und zugleich als Mentor, Trainer und Coach zu fungieren. „Die Führung“, so Kohl-Boas, „muss heute wie ein Dirigent sein.“ Beim Recruiting rücke immer mehr der Will an die Stelle des Skill. „Mitarbeiter werden dabei nicht über ihren Status im Unternehmen definiert, sondern entscheidend ist, welchen Einfluss sie auf die Entwicklung des Unternehmens haben“, erklärte Kohl-Boas.
Und wenn der Unternehmer selbst, so Kohl-Boas weiter, auch alles im Unternehmen delegieren könne – bei Strategie und Unternehmenskultur sei das nicht möglich. „Ich habe gelernt, dass Unternehmenskultur nicht ein Element des Ganzen ist, es ist das entscheidende“, zitierte Kohl-Boas Louis V. Gerstner, von 1993 bis 2002 CEO von IBM.