Tritt Zöliakie bei Kindern mit einem genetischen Zöliakierisiko eher auf, wenn sie in den ersten fünf Lebensjahren viel Gluten aufnehmen? Dieser Frage geht eine Untersuchung im Rahmen der TEDDY-Studie nach, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde.
Methode
Der Glutenverzehr von 6605 Kindern wurde im Alter von sechs, neun und zwölf Monaten sowie halbjährlich bis zum Alter von fünf Jahren anhand von Drei-Tage-Erinnerungsprotokollen erhoben.
Ergebnisse
Je mehr Gluten ein Kind aufnahm, desto höher war das Risiko für Zöliakie. Für jedes Gramm mehr an Gluten pro Tag stieg das Risiko für eine Zöliakie-Autoimmunität um 6,1 % bzw. für Zöliakie um 7,2 %. Dieser Zusammenhang war besonders deutlich, wenn Kinder im Alter von zwei Jahren mehr als 2 g Gluten pro Tag konsumierten. Diese Menge entspricht ungefähr einer Scheiben Weißbrot oder 150 g gekochter Nudeln.
Fazit
Bei Kindern mit genetischer Veranlagung ist ein höherer Glutenverzehr innerhalb der ersten fünf Lebensjahre mit einem erhöhten Risiko für Zöliakie-Autoimmunität und Zöliakie verbunden.
Quellenangabe
Andrén, A.C., Lee, HS., Hård Af Segerstad, EM., Uusitalo, U., Yang, J., Koletzko, S ... TEDDY Study Group. (2019). Association of Gluten Intake During the First 5 Years of Life With Incidence of Celiac Disease Autoimmunity and Celiac Disease Among Children at Increased Risk. Journal of American Medical Association, 322(6), 514-523. doi:10.1001/jama.2019.10329.