Besonders für Zöliakiepatienten sind die Grenzwerte in glutenfreien Lebensmitteln wichtig. Da sie nur eine bestimmte Menge Gluten pro Tag problemlos vertragen, sind selbst Spuren von Gluten ein großes Problem.
Ein glutenfreies Lebensmittel, das nicht von Natur aus glutenfrei ist, erkennt man an der Auslobung „glutenfrei“ oder „gluten-free“. Das bedeutet, dass das Produkt höchstens 20 ppm Gluten enthält, das entspricht 20 mg Gluten pro kg. Zusätzlich können Hersteller das Symbol der durchgestrichenen Ähre verwenden. Zöliakiepatienten können eine Menge von bis zu 10 mg Gluten pro Tag problemlos vertragen. Zum Vergleich: Bei einer normalen, glutenhaltigen Ernährung nimmt man durchschnittlich 15 bis 20 g Gluten pro Tag auf. Eine Menge von 10 g Gluten entspricht etwa vier Scheiben Brot.
Niedriger Grenzwert seit 2008
Ein Grenzwert von 20 ppm, der Anfang 2009 verabschiedet wurde und seit 2012 vorgeschrieben ist, ermöglicht es dem Patienten, bis zu 300 g Kohlenhydrate pro Tag aufzunehmen. Ein höherer Grenzwert, wie die vormals erlaubten 200 ppm, würde zu einer starken Einschränkung der Kohlenhydratzufuhr führen. In diesem Fall könnte ein Zöliakiepatient nur etwa 50 g Kohlenhydrate aufnehmen. Die Vorteile der glutenfreien Ernährung können nur unter Einhaltung dieser Grenzwerte erreicht werden.
Kennzeichnung für Patienten wichtig
Bei der Zöliakie ist es daher sehr wichtig, auf die Kennzeichnung der Produkte zu achten und die Regeln einer glutenfreien Ernährung zu beachten. Auch Menschen mit einer Gluten-/Weizensensitivität sollten zumindest im ersten Jahr nach der Diagnose eine glutenfreie Ernährung strikt einhalten. Danach ist es möglich, dass geringe Mengen an Gluten vertragen werden. Zudem sind die Konsequenzen bei Nichteinhaltung einer glutenfreien Ernährung bei Gluten-/Weizensensitivität nicht so gravierend wie bei der Zöliakie.