Cannabis kann in der Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und dem Reizdarmsyndrom eingesetzt werden, um Beschwerden im Gastrointestinaltrakt zu lindern. Greifen daher gerade Zöliakiebetroffene besonders häufig zu Cannabis? Eine aktuelle amerikanische Studie hat den Cannabiskonsum von Zöliakiebetroffenen, von Menschen, die sich ohne Zöliakiediagnose glutenfrei ernähren, und von einer Kontrollgruppe untersucht.
Methode
Es wurden die Daten von 10.193 Probanden des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) analysiert. Diese wurden in vier Gruppen eingeteilt: Menschen mit Zöliakiediagnose, Menschen ohne diagnostizierte Zöliakie, bei denen im Rahmen der Studie erhöhte Antikörper festgestellt wurden, Menschen, die Gluten vermeiden, und eine Kontrollgruppe.
Ergebnisse
Es zeigte sich, dass Menschen mit Zöliakie am seltensten Cannabis konsumieren, während der Cannabiskonsum von Menschen mit einer undiagnostizierten Zöliakie am höchsten ist.
Fazit
Die Autoren vermuten, dass die regelmäßige medizinische Betreuung und das Befolgen der glutenfreien Ernährung als Therapie bei Zöliakiepatienten zu einem verringerten Cannabiskonsum führen. Hingegen könnten bei Menschen ohne Diagnose die anhaltenden gastrointestinalen Beschwerden dazu führen, diese durch den Cannabiskonsum lindern zu wollen.
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Cannabiskonsum von Zöliakiepatienten, Personen mit undiagnostizierter Zöliakie, Personen, die Gluten vermeiden, und einer Kontrollgruppe
Quellenangabe
Knotts, Rita M. MD, MS; Zylberberg, Haley M. MD, Jodorkovsky, Daniela MD; Green, Peter H.R. MD, Lebwohl, Benjamin MD, MS
Journal of Clinical Gastroenterology: May 03, 2019 - Volume Publish Ahead of Print - Issue - p
doi: 10.1097/MCG.0000000000001220