Forschung ist die Basis der Produktentwicklung. Bis ein neues glutenfreies Produkt Einzug in die Regale von Supermärkten, Drogerien und Reformhäusern hält, ist es ein langer Weg.
Für die glutenfreien Produkte von Dr. Schär gelten höchste Qualitätsstandards. Nur beste Zutaten werden verwendet. Ombretta Polenghi, Abteilungsleiterin für den Bereich Forschung und Innovation bei Dr. Schär, erläutert: „Unsere Verantwortung für die von uns verarbeiteten Rohstoffe beginnt im Labor – lange bevor unsere Vertragslandwirte ihre Felder bestellen. Bei Dr. Schär beginnt die „filiera“, das italienische Wort für Produktionskette, die sich über den gesamten Herstellungsprozess von der Aussaat über die Ernte und Lieferung der Rohstoffe bis hin zur Auslieferung des Endprodukts zieht, in unserer Forschungsabteilung. Grundlagenforschung ist der erste Schritt, bevor am Ende der filiera ein in jeder Hinsicht einwandfreies glutenfreies Produkt in den Regalen liegt. So wählen wir beispielsweise in Zusammenarbeit mit externen Forschungsinstituten die für unsere Produkte geeigneten Sorten aus. Dabei werden Aspekte wie Nährwertprofil, rheologisches Verhalten, Backverhalten und sensorische Eigenschaften berücksichtigt. Erst wenn wir diese Parameter definiert und erfüllt haben, wagen wir den Schritt vom Labor auf das Feld.“
Maximale Sicherheit in jeder Phase der Produktionskette
Die Herstellung von glutenfreien Produkten ist mit einem hohen Aufwand verbunden und äußerst komplex. Um einen absolut sicheren und glutenfreien Produktionsprozess ohne jegliche Verunreinigung sicherzustellen, sind durchgängige Kontrollen unverzichtbar. „Verantwortung für die Produktion von garantiert glutenfreien Produkten beginnt bei Dr. Schär bereits mit dem Anbau der Rohstoffe. Mit den Getreideerzeugern und Getreidemühlen, die uns beliefern, arbeiten wir eng zusammen. Es ist wichtig, dass wir die Herkunft der Rohstoffe, die Anbaumethoden und die weitere Verarbeitung von der Aussaat bis zum Mahlen des Korns lückenlos zurückverfolgen können“, erklärt Eduard Bernhart, Agrarexperte der Abteilung Forschung und Innovation. Bei glutenfreien Rohstoffen kommt es auf absolute Reinheit durch Sorgfalt und Kontrolle in Anbau und Verarbeitung an. Nach der Ernte wird das reine, saubere Korn, sicher vor Kontaminationen geschützt, zu den Vertrags-Getreidemühlen von Dr. Schär transportiert, dort gelagert und gemahlen. Bevor die Mehle an die Bäckereien und Produktionsanlagen von Dr. Schär geliefert werden, durchlaufen sie eine zusätzliche Qualitätskontrolle in unseren internen Laboren.
Neue Rohstoffe für mehr Geschmacksvielfalt
Neben Reis und Mais verwendet Dr. Schär eine Vielzahl an alternativen Saaten, Getreiden und Pseudogetreiden. Unsere Markenwelt umfasst heute mehr als 300 Produkte, darunter Mehle, Brote, Kuchen, Snacks und Fertigmahlzeiten. Im Kontext einer ausgewogenen und abwechslungsreichen glutenfreien Ernährung gewinnen Hirse, Buchweizen und Hafer zunehmend an Bedeutung. Mit ihrem hochwertigen Nährwertprofil, ihrem überlegenen Geschmack und ihrer Struktur perfektionieren sie die neuesten Produkte der Marke Schär.
Hirse ist zum Beispiel ein wertvoller Eisenlieferant und reich an essentiellen Aminosäuren. Das Pseudogetreide Buchweizen ist reich an hochwertigen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Aminosäuren. Der garantiert glutenfreie Hafer, der bei Dr. Schär verwendet wird, ist reich an Ballaststoffen, trägt zu einer gesunden Verdauung bei und wirkt einem erhöhten Blutzucker- und Cholesterinspiegel entgegen.
Aktuelle Forschungsprojekte für die Ernährungskonzepte von morgen
Das Team der Dr. Schär Abteilung Forschung und Innovation arbeitet mit internationalen Genforschern, Chemikern, Agrar- und Ernährungswissenschaftlern zusammen, um innovative Verfahren für den Anbau von Rohstoffen zu erforschen. Ziel des Forschungsprojekts „RE-CEREAL“ im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V-A Italien-Österreich ist, den Anbau von Hirse, Buchweizen und Hafer im Alpengrenzraum zwischen Italien und Österreich zu fördern und den Landwirten dieser Region als lohnenswerte Alternative zum Anbau von Monokulturen nahezulegen. Das Projekt soll das Interesse an ernährungsphysiologisch wertvollen Getreide- und Pseudogetreidesorten, die sich für die Herstellung von diätetischen Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke eignen, wecken und erhöhen.
Hierzu werden in den Projektregionen Sortenversuche mit Hirse- und Buchweizen aus Europa, Nord- und Südamerika durchgeführt. Ein weiterer Projektschwerpunkt ist die Entwicklung effizienter und schonender Verarbeitungsprozesse für Buchweizen, Hirse und Hafer sowie innovativer Analyseverfahren und Methoden für die Qualitätsbewertung der Getreide und Mehle, um ihre organoleptischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften zu optimieren. Das Projekt läuft im Frühjahr 2019 aus. Dann werden die Forscher die Hirse-, Buchweizen- und Hafersorten ermitteln, die sich bei einem vergleichbaren oder höheren Nährwert durch hohe Erträge, hohe Sicherheit und gute Qualität auszeichnen und – nicht zuletzt – geschmacklich überzeugen.