Meet the Expert- Fragen rund um den Reizdarm und die Low-FODMAP-Diät

  1. Dr.Schär Institute
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  3. Meet the Expert- Fragen rund um den Reizdarm und die Low-FODMAP-Diät

Sollte eine Zöliakie-Testung bei einer Reizdarm - Symptomatik stattfinden?

Die Antwort lautet: JA!  In mehreren Metanalysen und Studien wurde demonstriert, dass bei mehr als 4% der Patienten mit „typischem“ RDS eine unerkannte Zöliakie zugrunde liegt. Umgekehrt wurde gezeigt, dass vor Diagnosestellung mehr als 75% von >1000 Zöliakiepatienten unter Bauchschmerzen und Blähungen gelitten hatten, wovon mehr als die Hälfte langfristig als RDS, ein weiteres Drittel als psychische Störung fehldiagnostiziert und -behandelt worden waren. Bei über 20% war die Zöliakie-Diagnose um mehr als 10 Jahre verschleppt worden.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Es wird empfohlen die FODMAP-Diät nicht längerfristig zu betreiben. Welche Alternativen bzw. Möglichkeiten haben z.B. Reizdarm-Patienten, um sich beschwerdefrei, aber trotzdem vollwertig zu ernähren?

Prinzipiell gilt: Eine ausgewogene Ernährung ist trotz FODMAP-Diät möglich, da diese nur die Exklusion FODMAP-reicher Lebensmittel vorsieht. Bevor man mit einer FODMAP-Diät beginnt, sollten allgemeine Ernährungsempfehlungen angewendet werden (z.B. regelmäßige Aufnahme von Mahlzeiten, die Elimination von Kaffee, Energydrinks, schwarzer Tee, ausreichende Flüssigkeitszufuhr usw.). Sollten sich die Symptome in einem Zeitraum von bis zu acht Wochen nicht verbessern, beginnt man mit der FODMAP-Diät. Ziel einer FODMAP-armen Ernährung ist es nicht dauerhaft FODMAP-frei zu leben, sondern mit einer FODMAP-armen Diät Verdauungsbeschwerden zu kontrollieren. Der strenge und komplette Verzicht auf FODMAP-reiche Produkte wird nur 6-8 Wochen durchgeführt. In Phase 2 werden FODMAP-reiche Lebensmittelgruppen wieder eingeführt und dadurch Toleranzgrenzen ermittelt.

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Welche neuen Erkenntnisse gibt es bezüglich FODMAP?

FODMAP´s können gastrointestinale Probleme verursachen. Bei Reizdarmpatienten gibt es zahlreiche Studien, die einen positiven Effekt einer FODMAP-armen Diät besonders bei Blähungen und abdominellen Beschwerden beschreiben. 

Weitere Informationen dazu finden Sie in den folgenden Studien: 

  1. Gastroenterology. 2015 Nov;149(6):1399-1407.e2. doi: 10.1053/j.gastro.2015.07.054. Böhn, L et al.;
  2. J Gastroenterol Hepatol. 2010 Feb;25(2):252-8. doi: 10.1111/j.1440-1746.2009.06149.x Gibson PR, et al.;
  3. Gastroenterology. 2014 Jan;146(1):67-75.e5. doi: 10.1053/j.gastro.2013.09.046. Halmos, EP et al.

Darstellung der Symptome, bei denen eine FODMAP Ernährung angezeigt sein kann. Anleitung zur Durchführung der FODMAP Diät. Deutschsprachige Tabellen.

Gastrointestinale Symptome, wie Durchfall, Blähungen, Flatulenzen, abdominelle Schmerzen, Krämpfe werden unter FODMAP-reduzierter Diät meist deutlich besser. Deutschsprachige FODMAP-Listen existieren im Internet. Diese beschreiben weitgehend alle ähnlich gut Lebensmittel mit hohen bzw niedrigen FODMAP-Gehalt. 

Weiterführende Informationen:

  1. Quelle FODMAPs: z. Bsp: ttps://gastroenterologie.staufenbergzentrum.de/pdf/FODmap.pdf;
  2. Eine Übersicht über Fruktane und Galakto-Oligosaccharide in Getreide und Produkten bietet: J Hum Nutr Diet. 2011 Apr;24(2):154-76. doi: 10.1111/j.1365-277X.2010.01139.x. Biesiekierski, JR et al.

Gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich des Verzehrs von Getreide- und Pseudogetreidearten beim Reizdarmsyndrom, welche definitiv gut als verträglich definiert wurden?

Aus eigener Erfahrung in der Praxis wird von vielen Patienten eine Linderung der gastrointestinalen Symptome beschrieben, wenn sie auf Sauerteig-fermentiertes Brot umsteigen,sowohl Weizen- /Roggen-/Dinkelbrot.  Die glutenfreien Getreideprodukte enthalten auch meist geringere Konzentrationen an Fruktanen. Es ist deshalb zu erwarten, dass die Patienten davon profitieren. Kontrollierte Studien über die Verträglichkeit von Pseudocerialien liegen nicht vor - (Frau Prof. Zopf).

Datenlage bzgl. des Bifidobakterienstammes in Bezug auf Milderung der Symptome bei Reizdarm?

Die Frage zielt vermutlich auf die Verwendung von Bifidobacterium Infants 35624 ab. Hier konnte eine Metaanalyse zeigen, dass die alleinige Gabe dieses Bakteriumsstammes zu keiner Verbesserung der abdominellen Schmerzen, Blähungen/Bauchdehnung oder Stuhlgangbeschwerden führte. Bei Kombipräparaten, die dieses Bakterium enthielten, wurden geringere Bauchschmerzen und Blähungen berichtet. Diese Daten müssen durch weitere Forschungen bestätigt werden.

2) Der Übersichtsartikel von Rodino-Janeiro fasst schön zusammen, dass manche Probiotika positive Effekte speziell im Hinblick auf Blähungen, Flatulenzen oder abdominelle Beschwerden haben. Welche Probiotika jedoch am besten sind, ist aufgrund der heterogenen Studien (viele verschiedenen Probiotika, Kombinationen, unterschiedliche Dauer) nicht klar. Ob ein Probiotika oder welche Kombination wirkt, ist vermutlich von Patient zu Patient verschieden.

3.) Oder ist der Einfluss von Bifidobakterien unter Einnahme einer FODMAP armen Diät bei Patienten mit Reizdarm gefragt? Hier konnte in einer Studie gezeigt werden, dass die Gabe von Probiotika (einschließlich 3 versch. Bifidobacterium-Stämme) keinen Einfluss auf die klinische Symptomatik hatte. Durch die FODMAP arme Diät waren die Bifidobakterien bei den Patienten jedoch reduziert. Patienten, die Probiotika erhielten, zeigten einen höheren Anteil an Bifidobakterien, so dass die Gabe von Probiotika unter einer FODMAP armen Diät in Erwägung gezogen werden kann.

Quellenangabe:

zu 1.) Curr Med Res Opin. 2017 Jul;33(7):1191-1197. doi:10.1080/03007995.2017.1292230. Yuan, F et al. Zu 2.) Adv Ther. 2018 Mar;35(3):289-310. doi: 10.1007/s12325-018-0673-5. Rodino-Janeiro BK et al; zu 3.) Gastroenterology. 2017 Oct;153(4):936-947.
doi: 10.1053/j.gastro.2017.06.010. Staudacher, HM et al.

Update zum aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand bzgl. Bedeutung der FODMAPS in Ernährung und Therapie wäre toll.

FODMAPs sollten differenziert betrachtet werden. 1.) Hierunter fallen die Mono- bzw Disaccharide Laktose, Fruktose oder Sorbit. Diese können alleine eine entsprechende Intoleranz bewirken und werden durch den H2-Atemtest nachgewiesen. 2.) FODMAPs umfassen zusätzlich auch die kurzkettigen Kohlenhydrate (Fruktane, Galakto-Oligosaccharide), die u.a. in Gemüse, Kohlsorten und Getreide vorkommen und weitgehend unverändert in den Dickdarm gelangen. Durch die Fermentation der Bakterien entstehen kurzkettige Fettsäuren, die einen wertvollen Beitrag zur Energiegewinnung darstellen. Als Nebenprodukt entstehen allerdings bei der Fermentation auch Gase, die zu Blähungen, vermehrten Stuhlabgängen oder abdominellen Schmerzen führen können. Man sollte bedenken, dass es sich über den Tagesverlauf um eine Aufsummierung vieler verschiedener FODMAPs handelt (1 Glas Milch, 1 Handvoll Kirschen oder 1 Apfel, Blumenkohl, Weizenbrötchen...)  3.) Bestimmte FODMAPs werden aber auch als Präbiotika verwendet. Häufig wird  Inulin (Fruktan) eingesetzt. In Studien konnte ein positiver Effekt auf die Anzahl an Bifidobakterien und Lactobacillus nachgewiesen werden. Fazit: FODMAPs per se sind nicht "böse". Bei empfindlichen Personen oder Personen mit Erkrankungen können bei einem "Zuviel" Beschwerden entwickeln.

zu 3.) z.B. Am J Clin Nutr. 1997 May;65(5):1397-402. doi: 10.1093/ajcn/65.5.1397. Kleessen. B et al.; J Nutr. 2006 Jan;136(1):70-4. doi: 10.1093/jn/136.1.70. Ten Bruggencate SJ, et al.

Habe immer wieder "Reizdarm" Kunden, die nicht wirklich diagnostisch durchgecheckt wurden (Bequemlichkeitsdiagnose?) - wie geht man als Berater damit um - Reizdarm-Kunden haben auffallend oft mit dem Brot Probleme

Überzeugen Sie Ihre Patienten von der Bedeutung einer korrekten Diagnostik. Eine Magen-/Darmspiegelung sollte unbedingt erfolgen, um chronisch-entzündliche Erkrankungen, eine Zöliakie, Gastritis, etc auszuschließen.

Inwieweit ist das Reizdarmsyndrom Stress induziert? Welche Rolle spielen Neurotransmitter beim RDS? Spielen Schmerzrezeptoren im Gehirn eine Rolle? Wie sind diese beeinflussbar? Spielt die Sensibilität der Person, die an RDS etc erkrankt ist, eine Rolle?

Es ist bekannt, dass sich Stress auf körperliche Symptome auswirken kann und Stressfaktoren scheinen auch bei Reizdarm eine große Rolle zu spielen. Bevor jedoch medikamentös die Schmerzrezeptoren im Gehirn behandelt werden, sollte eine Diät zur Verminderung der funktionellen Beschwerden ( FODMAP arm oder glutenfrei; wie mehrmals bereits angesprochen) erfolgen. Wir wissen, dass es eine Gut-Brain-Achse gibt. Entzündungsvorgänge am Darm können sich auf das Gehirn ausüben, z.B. durch eine Veränderung der Blut-Hirn-Schranke. Deshalb ist es wichtig, die Darmintegrität wiederherzustellen.

Gibt es bei Reizdarm eine Indikation für glutenfreie oder weizenfreie Ernährung? Gibt es Erfahrungswerte ob andere Getreidesorten gut vertragen werden?

Bei unklaren Beschwerden bitte zuerst die komplette Diagnostik durchführen, um chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Allergien, etc auszuschließen. Die Datenlage bzgl des Effekts einer glutenfreien Diät bei Patienten mit Reizdarm ist widersprüchlich. Es gibt Studien, die Gluten als Verursacher der Symptome identifiziert haben, aber es gibt auch gegenteilige Studien. Eine Zusammenfassung bietet Algeras et al.. Laut Halmos et al. , Algera et al und Gibson et al werden bei den Patienten gute Erfolge mit einer FODMAP-armen Diät beschrieben, zumindest die funktionellen Beschwerden werden deutlich reduziert. In Absprache mit dem Patienten, der oftmals ja bereits bestimmte Lebensmittel in Verdacht hat, kann eine 6-8 wöchige FODMAP-arme Diät oder eine glutenfreie Diät eingeführt werden. Bei Nichtansprechen sollte auf die andere Diät gewechselt werden. Da eine glutenfreie Diät auch eine Reduktion der FODMAPs darstellt, aber deutlich weniger restriktiv in den Speiseplan einschneidet, kommen die Patienten häufig mit einer glutenfreien Diät besser zurecht. Bei Ansprechen auf die Diät, sollten glutenhaltige Nahrungsmittel bzw. FODMAPs wieder vorsichtig in kleinen Schritten zugeführt werden. Hierbei ist für jeden Patienten eine individuelle Schwelle zu ermitteln. Unsere Patienten erfahren oft Linderung der funktionellen Beschwerden, wenn sie auf langfermentiertes Sauerteigbrot umsteigen. Es ist bekannt, dass Sauersteigbakterien während der Teigfermentation sowohl Glutene als auch FODMAPs abbauen. Dies könnte die bessere Verträglichkeit bedingen. (Muir et al)

Quellenangabe:

1.) Nutrients 2019, 11, 2162; doi:10.3390/nu11092162. Algera J, et al. 2.) Gastroenterology 2014;146:67–753. Halmos EP, et al; 3.) Journal of Gastroenterology and Hepatology 25 (2010) 252–258.doi:10.1111/j.1440-1746.2009.06149.x Gibson PR, et al. 4.) International Journal of Food Microbiology 290 (2019) 237–246. https://doi.org/10.1016/j.ijfoodmicro.2018.10.016; Muir et al.

Macht es Sinn, bei unklaren Bauchbeschwerden bzw. Reizdarm-Symptomatik eine glutenfreie/ATI-freie Kost einzusetzen? Wenn ja, über welchen Zeitraum und wie streng? Oder würden Sie empfehlen, zunächst nur den Weizen aus der Kost herauszunehmen?

.. sehen Sie bitte die Antwort der Frage davor.

Zur ATI-freien Kost: Aktuell gibt es kaum Daten, in welchen Lebensmitteln wieviel ATI enthalten ist. Da ATI mit dem Glutengehalt der Getreide weitgehend korreliert, ist eine glutenfreie Ernährung eine ATI-reduzierte Ernährung.

Sollte eine Zöliakie-Testung bei einer Reizdarm - Symptomatik stattfinden?

Die Antwort lautet: JA!  In mehreren Metanalysen und Studien wurde demonstriert, dass bei mehr als 4% der Patienten mit „typischem“ RDS eine unerkannte Zöliakie zugrunde liegt. Umgekehrt wurde gezeigt, dass vor Diagnosestellung mehr als 75% von >1000 Zöliakiepatienten unter Bauchschmerzen und Blähungen gelitten hatten, wovon mehr als die Hälfte langfristig als RDS, ein weiteres Drittel als psychische Störung fehldiagnostiziert und -behandelt worden waren. Bei über 20% war die Zöliakie-Diagnose um mehr als 10 Jahre verschleppt worden.

Quelle: 

https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2020/06/Leitlinie-LL-RDS_02.06.20_Konsulationsfassung.pdf , S. 50

Es wird empfohlen die FODMAP-Diät nicht längefristig zu betreiben. Welche Alternativen bzw. Möglichkeiten haben z.B. Reizdarm-Patienten, um sich beschwerdefrei, aber trotzdem vollwertig zu ernähren?

Prinzipiell gilt: Eine ausgewogene Ernährung ist trotz FODMAP-Diät möglich, da diese nur die Exklusion FODMAP-reicher Lebensmittel vorsieht. Bevor man mit einer FODMAP-Diät beginnt, sollten allgemeine Ernährungsempfehlungen angewendet werden (z.B. regelmäßige Aufnahme von Mahlzeiten, Energydrinks, ausreichende Flüssigkeitszufuhr usw.). Sollten sich die Symptome in einem Zeitraum von biszu acht Wochen nicht verbessern, beginnt man mit der FODMAP-Diät. Ziel einer FODMAP-armen Ernährung ist es nicht dauerhaft FODMAP-frei zu leben, sondern mit einer FODMAP-armen Diät Verdauungsbeschwerden zu kontrollieren. Der strenge und komplette Verzicht auf FODMAP-reiche Produkte wird nur 6-8 Wochen durchgeführt. In Phase 2 werden FODMAP-reiche Lebensmittelgruppen wieder eingeführt und dadurch Toleranzgrenzen ermittelt.

Sollten immer alle FODMAP Stufen gleichzeitig empfohlen werden oder wie ist es bei NCGS und ATI Verdacht am effektivsten? Ich halte die These von instabilen tight junctions, Zonulin erhöht, für maßgeblich, was die Verträglichkeit betrifft. Wie sehen Sie das Frau Prof. Zopf?

Leider existieren keine zuverlässigen Daten über Zonulin und Veränderungen der Permeabilität bei Patienten mit Reizdarm. Es ist allerdings zu vermuten, dass zumindest bei einem Teil der Patienten eine Barrierestörung zugrunde liegt. Es sollte eine 6-8 wöchige FODMAP-arme Diät eingehalten werden, bevor dann einzelne FODMAP-Komponenten in den Nahrungsplan mitaufgenommen werden.

Über welche Zeitraum ist eine Fodmap-arme Ernährung ohne gesundheitliche Risiken empfehlenswert? Ist es tatsächlich sinnvoll während der Fodmap-armen Ernährung auf Laktose und Gluten zu verzichten, selbst wenn Laktoseintoleranz und Zöliakie sicher ausgeschlossen sind?

Eine FODMAP-arme Diät sollte 6-8 Wochen durchgeführt werden. Da eine strikte FODMAP-freie Diät aufgrund des Ausschlusses zahlreicher Lebensmittel sehr schwer durchzuführen ist und stets geringe Mengen an FODMAPs verzehrt werden, sollten zumindest die Hauptquellen vermieden werden, d.h. z.B.  Laktose. Nach der strikten Anfangsphase sollen die einzelnen KH-haltigen Lebensmittel auf ihre Verträglichkeit getestet werden. Kohlenhydrate, die keine Beschwerden machen, sollten wieder in die Ernährung aufgenommen werden. 

Oft werden bei "Reizdarmpatient*innen" selbstgebackene oder traditionell (mit Sauerteig - langsame Reifung) hergestellte Brote besser vertragen als "Supermarkt-Brot" oder vom "normalen Bäcker". Gibt es hierfür eine durch Studien belegte Erklärung?

Die Verarbeitung des Getreides macht einen Unterschied; angefangen bei der Vermahlung bis hin zur Teigbereitung und Fermentation (Hefe/Sauerteig). Grundsätzlich ist es so, dass FODMAPs, Gluten und ATI z.B. durch Sauerteigfermentation teilweise abgebaut werden und die Gehalte geringer werden.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Was halten Sie von der Mikrobiom Diagnostik und der Probiotika Therapie bei RDS?

Beim Reizdarm wird u.a. auch eine Dysbiose spekuliert. Aber aufgrund der aktuell noch unzureichend genauen Analyse der Darm-Mikrobiota und der Heterogenität des Patientenkollektivs ist eine Mikrobiom-Diagnostik nicht zielführend. Probiotika können die Zusammensetzung der Darmbakterien verändern. Siehe Zusammenfassung von Rodino-Janeiro et al. Es gibt aber aktuell keine wissenschaftlichen Daten, welche Probiotika oder Kombinationen mit Präbiotika bei RDS besonders geeignet sind.

Quellenangabe:

Adv Ther. 2018 Mar;35(3):289-310. doi: 10.1007/s12325-018-0673-5. Rodino-Janeiro BK et al;

Es wurde gesagt, dass Sauerteigbakterien Gluten und FODMAPS und ATIs abbauen – wie erklärt sich dann, dass Brote mit hohem Roggenanteil (auch gesäuert) in der Praxis in der Regel schlechter toleriert werden von den Reizdarmpatienten?

Es stimmt, dass Sauerteigbakterien Gluten, ATIs und FODMAPs abbauen. Die Aussage, dass Brote aus Roggen schlechter toleriert werden, können wir aus unserer täglichen Praxis nicht bestätigen.