Haben Menschen mit Zöliakie ein erhöhtes Krebsrisiko?

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In Schweden wurde eine landesweite Kohortenstudie mit Zöliakiebetroffenen durchgeführt, um deren Krebsrisiko zu untersuchen.

Methode

Unter Verwendung der Kohorte „Epidemiology Strengthened by histoPathology Reports in Sweden“ wurden mehr als 47.000 Menschen mit Zöliakie in Schweden identifiziert. Jeder Patient wurde nach Alter, Geschlecht und Landkreis mit weniger als fünf Kontrollen verglichen. Ein stratifiziertes Cox-Proportional-Hazards-Modell, das Patienten von der Diagnose bis zur ersten Krebserkrankung oder bis zum 31. Dezember 2016 verfolgte, wurde verwendet.

Ergebnisse

Von den 47.241 Menschen mit Zöliakie wurden 30.080 (64 %) seit dem Jahr 2000 diagnostiziert. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 11,5 Jahren betrug die Krebsinzidenz 6,5 bei Zöliakiepatienten und 5,7 pro 1000 Personenjahre bei Kontrollpersonen. Das Gesamtkrebsrisiko war erhöht, aber nur im ersten Jahr nach der Zöliakiediagnose signifikant, obwohl die Risiken für Karzinome fortbestehen. Das Gesamtrisiko war bei Patienten mit einer Zöliakiediagnose nach dem 60. Lebensjahr am höchsten und nicht erhöht bei Menschen, bei denen sie vor dem 40. Lebensjahr gestellt wurde.

Fazit

Das Krebsrisiko bei Menschen mit Zöliakie ist erhöht, aber dieser Risikoanstieg beschränkt sich auf Patienten, die die Zöliakiediagnose erst nach dem 40. Lebensjahr erhalten haben. Zudem besteht das Risiko hauptsächlich im ersten Jahr nach der Diagnose.

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