Symptome der Zöliakie

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Das klinische Bild der Zöliakie hat sich im Laufe der Jahre gewandelt und die Symptome sind sehr vielfältig. Da sowohl die Symptome als auch der Schweregrad des Krankheitsbildes so variabel sein können, ist es nicht sinnvoll, von typischen oder atypischen Symptomen zu sprechen. 

Symptome im Überblick

Gastrointestinale Symptome

  • Durchfall
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Fettstühle
  • Meteorismus

Extraintestinale Symptome

  • Anämie (Eisen, Vitamin B12, Folsäure)
  • Osteoporose und Zahnschmelzdefekte
  • Blutungen (Vitamin-K-Mangel)
  • Neurologische Störungen
  • Atrophie, Tetanie
  • Fertilitätsstörungen
  • Fehlgeburten
  • erhöhte Leberwerte
  • Dermatitis herpetiformis Duhring
  • bläschenförmige Hautausschläge

Allgemeine Symptome

  • Gewichtsverlust
  • Wachstumsstörungen
  • Kleinwuchs
  • Müdigkeit/Abgeschlagenheit
  • Amenorrhoe/verzögerte Pubertät

Klinische Formen der Zöliakie

Aufgrund der heterogenen Symptomatik unterteilt man die Zöliakie in verschiedene klinische Formen. In der S2k-Leitlinie aus dem Jahr 2014 wurden dafür neue Begrifflichkeiten definiert.

Klassische Zöliakie

Typische Symptome treten vor allem bei Kindern auf
Die klassische Zöliakie, ehemals als typische Zöliakie bezeichnet, entwickelt sich schon frühzeitig, im Allgemeinen einige Monate nach dem Abstillen. Sie zeigt die typischen Malabsorptionssymptome der Zöliakie: chronischer Durchfall, Wachstumsstörungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und aufgeblähter Bauch. Bei den Patienten sind Autoantikörper gegen Endomysium und gegen die Gewebstransglutaminase nachweisbar. Zudem sind die typischen histologischen Mukosaveränderungen im Dünndarm sichtbar.

Symptomatische Zöliakie

Vielfältige Symptome erschweren die Diagnose
Die symptomatische Zöliakie, ehemals als atypische oder overte Zöliakie bezeichnet, tritt erst später mit Symptomen außerhalb des Darmbereichs auf, z. B. Anämie durch Eisenmangel, Zunahme der hepatischen Transaminasen, wiederkehrende Bauchschmerzen, Hypoplasie des Zahnschmelzes, Dermatitis herpetiformis Duhring und Wachstumsstörungen im Schulalter. Im Serum sind zöliakietypische Antikörper nachweisbar und es treten charakteristische Veränderungen der Dünndarmschleimhaut auf.

Subklinische Zöliakie

Zufallsbefund, da keine merklichen Beschwerden vorliegen
Die subklinische Zöliakie, ehemals asymptomatische oder silente Zöliakie genannt, wird bei asymptomatischen Menschen zufällig diagnostiziert, indem bei ihnen im Rahmen einer serologischen Untersuchung positive Antikörper festgestellt werden. Auch histologische Veränderungen der Dünndarmschleimhaut sind nachweisbar. In vielen Fällen sind die Symptome nur scheinbar versteckt, in Wirklichkeit wird nach Beginn der glutenfreien Ernährung eine Besserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit beobachtet.

Potenzielle Zöliakie

Vor allem für Menschen mit Autoimmunerkrankungen relevant
Als potenzielle Zöliakie, ehemals latente Zöliakie, werden jene Fälle bezeichnet, bei denen positive serologische Marker festgestellt werden, die Darmbiopsie jedoch unauffällig ist. Diese Personen sollten überwacht werden, um eine mögliche Zottenatrophie frühzeitig zu erkennen. Häufig wird auch bei Menschen Zöliakie diagnostiziert, die unter einer Autoimmunerkrankung, insbesondere Diabetes Typ 1 und Thyreoiditis, bzw. die an Syndromen wie Down-, Turner- und Williams-Syndrom oder einem IgA-Mangel leiden.

Refraktäre Zöliakie

Die glutenfreie Ernährung bringt keine Besserung
Bei einem sehr kleinen Anteil aller Zöliakiebetroffenen (ca. 0,5 Prozent) entsteht eine refraktäre Zöliakie, d.h. es entwickelt sich eine erneute zöliakieähnliche Erkrankung trotz der gewissenhaften Einhaltung der glutenfreien Ernährung.

  • Infoblatt für Fachkräfte: Zöliakie - Schritte zur Diagnose und Therapie

    Diese Übersicht zeigt die Symptome und die Diagnose der Zöliakie auf.

    Hier zum Download

Quellenangabe