Für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wäre es wünschenswert, diätetische Interventionen zu identifizieren, welche die Therapie sinnvoll unterstützen. Ein amerikanisches Forscherteam hat anhand vorliegender Daten untersucht, ob eine glutenfreie Ernährung betroffenen Patienten Linderung verschaffen könnte.
Anhand einer Übersichtsarbeit wollte das amerikanische Forscherteam herausfinden, ob es bei der Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Zusammenhänge zwischen Zöliakie, Gluten-/Weizensensitivität (englisch Non Celiac Gluten Sensitivity, NCGS) und CED in Bezug auf die therapeutische Wirksamkeit einer glutenfreien oder glutenarmen Ernährung gibt. Zwar existiert ein starker Zusammenhang zwischen Zöliakie und mikroskopischer Kolitis, aber die Prävalenz von Zöliakie bei CED-Patienten ist ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung. Allerdings berichtet in Querschnittsstudien fast ein Drittel der CED-Patienten, dass bei ihnen eine NCGS diagnostiziert wurde und sie sich daher glutenfrei ernähren. Dies scheint insofern sinnvoll, da Tierstudien gezeigt haben, dass die Aufnahme von Gluten die Darmentzündung fördern und die Darmpermeabilität erhöhen kann.Mehrere Querschnittsberichte legen nahe, dass eine glutenfreie Ernährung die Symptome bei IBD-Patienten verbessern kann.
Fazit
Da es an qualitativ hochwertigen prospektiven klinischen Studien fehlt, unterstützen aktuelle Daten jedoch nicht die allgemeine Empfehlung einer glutenfreien Ernährung für alle CED-Patienten. Nur sofern eine Zöliakie oder andere glutenbedingte Erkrankung und zusätzlich CED vorliegt, muss eine glutenfreie bzw. glutenarme Ernährung eingehalten werden. Für andere Empfehlungen sind weitere klinische Studien vorzunehmen.