Therapie der Gluten-Weizensensitivität

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  3. Therapie der Gluten-Weizensensitivität

Wie bei einer Zöliakie besteht auch bei einer Gluten-/Weizensensitivität die Therapie darin, Gluten zu meiden. Allerdings muss eine glutenfreie Ernährung in der Regel nicht so streng und nicht dauerhaft eingehalten werden wie bei einer Zöliakie. Wichtig ist, dass der Patient erst nach der Diagnose mit der glutenfreien Ernährung beginnt.

Bereits im Rahmen der Diagnostik stellt die glutenfreie Ernährung ein wichtiges Kriterium dar, mit der eine Gluten-/Weizensensitivität (GS/WS) bestätigt wird. Liegen weder Zöliakie noch Weizenallergie vor, wird versuchsweise eine glutenfreie Ernährung eingeführt. Sofern sich die Symptome innerhalb von einigen Tagen bis zu zwei Wochen bessern und bei erneuter Glutenzufuhr wieder auftreten, liegt definitiv eine Gluten-/Weizensensitivität vor. Erst nach der Diagnosebestätigung sollte der Patient auf eine glutenfreie Ernährung umstellen.

FODMAPs als mögliche Auslöser

Es gibt Patienten mit Verdacht auf Gluten-/Weizensensitivität, die auf eine glutenfreie Ernährung nicht ansprechen. In Studien konnte gezeigt werden, dass bei manchen Patienten mit Reizdarmsyndrom eine Diät, die arm an FODMAPs ist, hingegen Besserung bringt.

Glutenarm statt glutenfrei

Bei Patienten mit Gluten-/Weizensensitivität hat sich gezeigt, dass sie eine geringe Menge an Gluten vertragen können, ohne Beschwerden zu entwickeln. Nach ein bis zwei Jahren glutenfreier Ernährung kann der Patient mit Gluten-/Weizensensitivität versuchsweise wieder geringe Mengen an Gluten aufnehmen. Eine strikt glutenfreie Ernährung wie bei der Zöliakie ist bei einer Gluten-/Weizensensitivität somit nicht angezeigt, sondern eine glutenarme Ernährung kann ausreichend sein, ohne mit Symptomen zu reagieren. Wie viel Gluten problemlos verzehrt werden kann, muss individuell ausgetestet werden. Dass die glutenfreie Ernährung nicht dauerhaft zu befolgen ist, ist ein entscheidender Unterschied zur Zöliakie, bei der die Diät lebenslang konsequent eingehalten werden muss.

Amylase-Trypsin-Inhibitoren als mögliche Auslöser

Es ist noch nicht erforscht, ob tatsächlich das Gluten oder eventuell andere Bestandteile in glutenhaltigem Getreide, z. B. Amylase-Trypsin-Inhibitoren ATIs , die vor allem in Weizen enthalten sind, Auslöser der Beschwerden sind. Da glutenfreie Lebensmittel von Natur aus weizenfrei sind und somit keine ATIs enthalten, ist eine glutenfreie bzw. glutenarme Ernährung grundsätzlich für Patienten mit Gluten-/Weizensensitivität die empfohlene Therapieoption.

 

PD Dr. Katharina Scherf im Interview:

  • Gibt es Unterschiede im Fruktangehalt bei Weizen, Dinkel und anderen Triticum-Sorten?
  • Wird es künftig Sorten geben die für Zöliakie Betroffene geeignet sind? 
Fruktangehalt in Weizen, Dinkel und anderen Triticum-Sorten

4. Expert Meeting zu glutenbedingten Erkrankungen, Burgstall, November 2018

  • 3-Stufen-Beratung: Schulungsunterlagen Teil Gluten-/Weizensensitivität

    Hier können Sie alle Schulungsunterlagen zum Thema Gluten-/Weizensensitivität und glutenfreie Ernährung herunterladen. Laden Sie zusätzlich den "Hinweis für Berater" mit weiterführenden Informationen und didaktischen Hinweisen herunter.

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